Als „Blackout“ wird ein plötzlicher und großflächiger (sogar europaweiter) Stromausfall bezeichnet, bei dem auch die kommunale Versorgung zusammenbrechen kann – mit Kettenreaktionen, die ernste Auswirkungen auf unser Leben haben könnten. Es wird dann mehrere Tage oder sogar Wochen dauern, bis Strom und viele wichtige Versorgungsketten wieder stabil laufen. Und diese Zeit sollte jeder von uns selbst überbrücken können.
Für Europas Blackout-Experten Herbert Saurugg ist es nur eine Frage der Zeit, dass es dazu kommt. Er warnt vor allem vor der schlechten gesellschaftlichen und individuellen Vorsorge, wodurch es erst zur richtigen Katastrophe kommen kann. Einer der Gründe für einen Blackout ist der Ausbau der instabilen Alternativen Stromerzeugung wie Windräder oder Photovoltaik bei gleichzeitiger Abschaltung bestehender, konventioneller Kraftwerke.
Wichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser, Rettung, Feuerwehr, Polizei oder Bundesheer haben zum Teil eine Notstromversorgung, aber nur für wenige Tage. Und im Notfall bleibt die Frage, ob das Personal für sich selbst vorgesorgt hat. Denn wenn nicht, kommt es möglicherweise nicht zur Arbeit. Auch in unserer Gemeinde sind wir nur rudimentär auf einen Blackout vorbereitet. Einige Gemeindegebiete werden mittels Pumpen mit Wasser versorgt, die ausfallen könnten (eine Nachrüstung mit Notstrom ist im Frühjahr 2022 vorgesehen!). Beim Abwasser könnte es in manchen Talregionen ebenso zu Problemen kommen. Unsere Feuerwehr ist dank Notstromaggregat einsatzfähig: Aber werden wir überhaupt anrufen können?!
Bei privaten Haushalten:
Bei Geschäften und Öffentlichkeit:
Den meisten Bürgern ist nicht bewusst, welche chaotischen Zustände schon nach wenigen Tagen ohne Strom in der Öffentlichkeit herrschen können. Deshalb möchten wir aufklären und zur persönlichen Vorbereitung anregen, damit Sie sich mehrere Wochen zuhause selbst versorgen können.
Krisenvorsorge ist ein komplexes Thema für die jeweils eigene familiäre und örtliche Situation. Überlegen Sie also gut, wie Sie einen Krisenfall von wenigstens 14 Tagen gut überstehen, ohne auf Hilfe angewiesen zu sein, denn bedenken Sie:
Im Ernstfall benötigen alle zugleich Hilfe!
Am besten können wir eine mögliche Krisensituation bewältigen, wenn wir alle gemeinsam zusammenhelfen. Klären Sie zB. im Vorfeld ab, wie eine Familienzusammenführung erfolgen kann, wenn der öffentliche Verkehr und Telefone nicht mehr funktionieren. Denn zu Chaos und Panik kommt es durch die unvorbereiteten Bürger. Beim aktuellen Stand der allgemeinen Blackout-Vorsorge ist z.B. damit zu rechnen, dass 100.000e Städter schon nach wenigen Tagen für Wasser, Nahrung und Hilfe aufs Land kommen möchten. Versichern Sie sich also unbedingt, dass auch Ihre Mitmenschen vorbereitet sind. Stimmen Sie sich mit Ihren Nachbarn ab und tauschen Sie sich aus. Nur dann können auch diese anderen helfen und reagieren nicht panisch!
Allein schon ein mehrtägiger Blackout kann langfristige, einschneidende Verwerfungen bewirken. Es könnte z.B. zum Massentiersterben in Mastbetrieben oder zur Sperrung von Supermärkten kommen und dann über viele Monate zu entsprechenden Lager- und Lieferproblemen. Auch Einbruch und Diebstahl sind nicht ausgeschlossen. Es ist also zu empfehlen, sich besser für mehrere Monate mit Wasser, Nahrungsmitteln und Heizmaterial zu versorgen. Vorratseinkäufe sind bei guter Planung übrigens billiger als regelmäßige kleine Einkäufe!
Website von Herbert Saurugg:
https://www.saurugg.net
Blackout-Ratgeber des österr. Bundesheers:
https://tinyurl.com/y2tmq84v
Blackout-Vortrag Herbert Saurugg:
https://www.youtube.com/watch?v=L7JlDxl8YiM
Zivilschutzverband Steiermark:
http://zivilschutz.steiermark.at/blackout
Blackout-Information der Stadt Feldbach:
https://www.feldbach.gv.at/blackout